WSOP 2011 – So weit die Geschichte

Die diesjährige 2011 World Series of Poker startete am 31. Mai. Hier erfahren sie, wie es bisher gelaufen ist.

Das bedeutendste Aushängeschild der Pokerwelt hat am 31. Mai 2011 begonnen. Die Eröffnungsspiele der 2011 World Series of Poker wurden im “Rio Hotel” und im “Resort” in Las Vegas mit dem Eröffnungsevent “Casino Employees No Limit Hold’em” abgehalten. 27 weitere Veranstaltungen folgten und schon jetzt zeichnen sich einige klassische Momente ab.

Die Eröffnungveranstaltung gewann schließlich der in Kalifornien geborene Sean Drake. Er schlug 849 andere Casinoangestellte und strich somit für das erste Turnier der 2011 WSOP $82,292 ein. Für Drake, einem Teilzeit-Poker-Dealer in seiner Heimatstadt Folsom Lake Bowl, ergab sich damit ein geradezu märchenhaftes Finish.

Dem 2. Event prägte erstmals ein Brite seinen Stempel auf. Jake Cody aus Rochdale in Großbritannien dominierte siegreich die “$25,000 Heads Up No Limit Hold’em Championship.” Er gewann schlussendlich $851,192 und räumte auf dem Weg dorthin 127 Rivalen aus dem Weg.

Die folgenden Gewinner waren dann Francesco Barbaro beim “Omaha Hi-Lo Split 8 or Better” ($262,283), Allen Bari bei der ersten Veranstaltung zu “No Limit Hold’em” ($874,116), Eugene Katchalov bei “Seven Card Stud” ($122,909), Harrison Wilder in der zweiten Runde von “No Limit Hold’em” ($205,065) sowie Amir Lehavot bei der “Pot Limit Hold’em” Meisterschaft ($573,456).

Am 2. Juni fand zudem ein ganz besonderes Ereignis statt, bei dem drei Rückkämpfe der WSOP Classics durchgespielt wurden. Zu diesen Matches zählten das WSOP Finale von 2003 zwischen Chris Moneymaker und Sammy Farha. Auch das Hauptspiel von 1989 auf der WSOP zwischen Johnny Chan und Phil Hellmuth muss hier genannt werden. Chris Moneymaker und Johnny Chan gewannen ihre Revanchekämpfe, die den Pokerfans ein wirklich nostalgischen Gefühl vermittelten.

Die Amerikaner zeigten sich aber wenig beeindruckt von diesen Black-Friday Kontroversen und gewannen zwei der drei folgenden Veranstaltungen. Sean Getzwiller ($611,185) und Geffrey Klein ($544,388) gewannen die “No Limit Hold’em” and “No Limit Hold’em Six Hand” Veranstaltungen beziehungsweise der britische Spieler Matthew Perrins ($102,105) machte seinen Sieg beim “2-7 Draw Lowball” wasserdicht. Der Russe Viacheslav Zhukov ($465,216) sicherte seinen Sieg in “Omaha Hi-Lo Split 8 or Better” vor einem überwiegend von Amerikanern geführten Feld. Bei den nächsten Ereignissen konnte das Heimpublikum vor allem wieder amerikanische Siege feiern.

Veranstaltung Nummer 16 entwickelte sich dann zu einem wahren Klassiker, in dem zwei Profis und WSOP Legenden sich im Finale ein sehr enges Match lieferten. Der in Las Vegas geborene John Juanda ($367,170) verhinderte mit seinem fünften Sieg Phil Hellmuths neuen Rekord beim “2-7 Draw Low Ball Championship”, die er zum 12. Mal gewonnen hätte. Obwohl dieses Kopf an Kopf Rennen ziemlich kurz war, war es doch eine klassische Show, genau so, wie Poker gespielt werden sollte und endete folgerichtig mit den beiden besten Spielern.

In Veranstaltung 17 wurde erstmals H.O.R.S.E. bei der WSOP 2011 gespielt. Der Amerikaner Aaron Steurey schlug hierbei einige der ganz großen Namen, unter ihnen Michael Chow und Denis Ethier – er belegte also den ersten Platz und gewann $289,283.

Die nächsten drei Ereignisse von “No Limit Hold’em” brachten amerikanische und britische Siege, inklusive einem märchenhaften Sieg für Jason Somerville. Bei vorherigen WSOP Turnieren, an denen Somerville teilgenommen hatte, beendete er zuerst als 5., dann al 4., 3. und 2. Wie auch immer, er schüttelte tatsächlich den bösen Geist früherer Veranstaltungen ab, gewann schließlich und nahm $493,091 mit nach Hause. Er siegte dabei durch sein beherztes Spiel in einem ein ziemlich waghalsigen Set, das am 14. Juni in New York ausgespielt wurde. Viele vermuten bereits, dass dieses Spiel einen massiven Einfluss auf die Zukunft des Poker haben dürfte.

Veranstaltung 21 bezeugt den ersten Sieg eines französischen Spielers bei der WSOP 2011. Bertrand Grospellier, bekannt unter dem Namen ElkY, war schon bei der “World Poker Tour” und der “European Poker Tour” erfolgreich. Mit dem Gewinn der “Seven Card Stud“ Meisterschaft” fügte er seinem Konto weitere $331,639 hinzu. Elie Payan setzte beim nächsten Event, dem “Pot Limit Omaha“, die französische Dominanz fort und gewann mit dem ersten Preis $292,825.

Der Spielemix aus acht Spielen (The Eight Game Mix) wird allgemein als die größte Herausforderung bei der WSOP angesehen und lockt stets große Namen wie John Juanda und John Racener. Gewonnen wurde es letztlich von John Monette, der mit $278,144 nach Hause fahren konnte. Diese Spielrunde, bei der die Spieler in den wichtigsten Pokervarianten ihr Spiel machen mussten, setzte sich zusammen aus Spielen von “Hold’em” über “Omaha” bis zu “Seven Card Stud”.

Der 16. Juni bescherte einen der größten Bargeldgewinne der diesjährigen Tournee. Der Kanadier Canadian Mark Radoja schlug eine ganze Anzahl der größten Namen wie zum Beispiel Erik Seidel und JP Kelly und sicherte sich den Sieg in “No Limit Hold’em Shootout” und gewann mit seinem ersten Platz $436,568. Dies war zweifelsfrei das bisher härteste Feld und Radoja verdiente sich wirklich zurecht jeden einzelnen Penny des Preisgeldes.

Dann war es allerdings Oleksii Kovalchuk, der einen riesigen Schatten über Radojas Bargeldgewinn geworfen hat, als er im 26. Wettbewerb das “No Limit Hold’em/Six Handed” gewann. So war Kovalchuk der stolze Gewinner von $689,739, nachdem er in heroischen Anstrengungen 1,377 Herausforderer zur Seite fegte: Spieler aus duzenden von Ländern versammelten sich zu dem Versuch, den ersten Preis zu gewinnen.

31 weitere Veranstaltungen stehen bei der diesjährigen WSOP im Rio Resort Hotel noch aus. Das Spektakel ist schon jetzt in die Geschichtsbücher eingegangen mit den ersten Siegen einiger Spieler überhaupt oder auch mit dem Sieg von John Juanda über einen letztlich frustrierten und angeschlagenen Phil Hellmuth. Die Revanchespiele klassischer WSOP Finals boten hervorragende Blicke ins Poker für die echten Puristen und es hat sich mehr als deutlich gezeigt, dass der Black Friday dem Poker längst nicht so stark geschlagen hat, wie von vielen zunächst befürchtet worden ist.

Die Abwesenheit von Phil Ivey ist aufgrund seines Rechtsstreits mit Full Tilt Poker noch immer sehr zu bedauern, allerdings kann die Tour noch immer mit vielen anderen Charakterären und vielen weiteren Dramen für sich werben, so dass die legendäre Anwesenheit des 35jährigen aus Las Vegas nicht allzu schmerzlich vermisst werden muss. Es bleibt noch genügend Zeit für das Schaffen von neuen Epen. Legenden können immer wieder kreiert und den großen Berühmtheiten ein Bein gestellt werden, wenn die WSOP Dampfwalze in ihre zweite Phase eintritt.

Alle Augen sind nun im Juli auf die nächste Hauptveranstaltung gerichtet, in der die neun Qualifikanten für das im November stattfindende “Nine Final Table” ausgespielt werden, die schlussendlich die “2011 WSOP Main Event Champion” krönend abschließen wird. Ein solches Event gibt es nicht noch einmal auf der Erde. Die Party hat erst begonnen.

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